Donnerstag, 12. September 2013

Besuch beim Model-Casting


Wie bei allen grossen Modeshows gibts natürlich auch in Sihlcity ein professionelles Model Casting! Nicht alle Model werden blind gebucht, wie das Schweizer Topmodel Ronja Furrer, das dieses Jahr mitläuft, und auf deren Auftritt ich bereits gespannt bin.

So durfte ich vor ein paar Wochen dabeisein, als in der Sihlcity Eventlounge die besten Models für die grosse Show am Samstagabend gesucht wurden. Und kam mir dabei ein bisschen vor wie bei Germanys Next Topmodel. Nur sass da auf den Jurystühlen anstatt Heidi Klum der nicht minder schlagfertige und unterhaltsame Booking Director Robert Lenz mit seinem Team.

Seine Ansage war klar: Drei Läufe in Unterwäsche. Einmal ernst, einmal freundlich, beim dritten Mal die Jungs als Macho, die Mädchen als Diva. Immer mehr Models trudelten ein, machten sich bereit fürs Defilée, die Modelagentur-Bücher an sich gedrückt. Eine kam sogar mit ihrem Baby umgeschnallt, das ganz zufrieden in der Ecke gluckste, als Mama lief. "Du machst das super, ich liebe Deinen Oldschool-Catwalk", lobte der Booker. "Ohne Schnauz gefällst Du mir besser", zwinkerte er einem Model beim Studieren seiner Sedkarte zu. Er konnte aber auch anders: "Die Arme hängen lassen, Schultern entspannt. ENTSPANNEN! LACHEN!" ruft Lenz einem Model nach, und - mein Lieblingsspruch: "Wenn du läufst siehts ein bisschen aus wie zwei Chopsticks und obendrauf ein Sushi". Oder der hier: "Pass auf beim Trainieren, dass du nicht irgendwann oben ein Mutschli und unten ein Weggli wirst."

Ja, ja, Model-Castings bedeuten Arbeit: Ein Model nach dem anderen wird unter die Lupe genommen, Sedcards studiert, Hüften nachgemessen, Grössen kontrolliert (mit extra angeklebten Massband!), Alter verifiziert, Notizen gemacht. Nach etwa zwei Stunden hat sich das letzte Model wiederangezogen und es geht an die erste Auswahl. Anhand der Sedkarten entstehen drei Häufchen: Erste Wahl, zweite Wahl und Leider nein. Robert Lenz hat da ganz klare Kriterien. "Für diese Show suche ich Models, die eine freundliche Ausstrahlung haben". Natürlich müssen auch die Masse stimmen. "Leider nützt das beste Aussehen nichts, wenn das Model nicht in Kleidergrösse 34/36 passt". Und: Die Models müssen selbstverständlich gut laufen und posen können. Und eine gewisse "Attitude" haben. "Eine die elegant, selbsticher und relaxed ist".  Zum Glück sind ist sich das Booking Team einig, und es geht nicht lange und die ersten Models für die grosse Fashionshow sind gesetzt. Ich freue mich schon darauf, sie am 21. September auf dem Laufsteg nicht in Unterwäsche, sondern in den ganzen neuen Herbskollektionen gekleidet zu sehen. Obwohl: Es gibt schlimmere Anblicke...




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